Laienspiel by Volker Klüpfel Michael Kobr

Laienspiel by Volker Klüpfel Michael Kobr

Autor:Volker Klüpfel Michael Kobr [Kobr, Volker Klüpfel Michael]
Format: epub
veröffentlicht: 2009-09-15T00:00:00+00:00


Prüfend sah Kluftinger sie an. Meinte sie das ernst? Oder wollte sie ihn nur aufs Glatteis führen und nachher alles ihrem Mann petzen?

»Vielleicht können wir uns ja in die Ecke tanzen und dann einfach aufhören«, flüsterte sie verschwörerisch. Sie meinte es ernst. Ein patentes Mädle, dachte der Kommissar. Was für eine Verschwendung ...

Nachdem sie den Anfang gemacht hatten, hörten nach und nach alle anderen Paare ebenfalls zu tanzen auf. Nur Erika und der Doktor schienen nicht genug bekommen zu können. Schwungvoll wirbelten sie übers Parkett, bis alle um sie herumstanden und ihnen zusahen.

Auf einmal hatte Kluftinger wieder das penetrante Parfüm von Frau Riguccio in der Nase, wenige Sekunden später rammte sie ihm den Ellenbogen in die Seite und deutete mit ihrem Zeigestab auf das Tanzpaar: »Da könne Sie sick Beispiel nemme an Paar, tanze wie frisch Verliebte anne erste Tag!«

Dann klatschte Hansjürgen, und auch das letzte Paar trennte sich -unter dem Applaus der Umstehenden.

Erika kam mit erhitztem Gesicht strahlend zu ihrem Mann, schwang übermütig ihre Arme um ihn und seufzte: »Ach, der Martin, das ist halt ein Mann.«

Kluftinger tat nicht laut kund, was er sich gerade dachte: Die Annegret, das ist halt eine Frau! Dann läutete Hansjürgen eine Pause ein, in der man aber ruhig weitertanzen dürfe, wie er betonte.

Da weder er noch Annegret dazu zu überreden waren, auch noch in der Pause das Tanzbein zu schwingen, begaben sich Erika und der Doktor erneut in die Mitte des Saales. Da sind sie wenigstens verräumt, dachte Kluftinger bei sich. Als sich mit einem Ächzen Friedel Marx neben ihn in die Plüsch-Sitzgruppe fallen ließ, sagte er: »Jetzt würd ich echt gern den Zigarillo rauchen, den Sie mir Weihnachten geschenkt haben.«

Seine Kollegin sah ihn überrascht an: »Wissen Sie was? Ich lass noch einen springen. Gehen wir raus?«

Sie erhoben sich und gingen nach draußen. Gierig zog Kluftinger an dem Zigarillo. Erika würde ihn nachher wieder schimpfen, weil er wie ein alter Aschenbecher stank, aber das war ihm jetzt egal.

»Na, wie geht‘s denn so im G‘schäft?«

»Och, mei ...«, antwortete Kluftinger nichtssagend.

»Man hört ja so einiges ...«

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